Weltbekannt sind die Zehn Gebote, die heiligen Worte Gottes, in xStein gemeisselt, verfasst vermutlich im 5. Jahrhundert vor Christus.
Nur Insidern bekannt sind die acht Gebote der Geldanlage, die Anlagegrundsätze von Erwin Heri, in Buchform erschienen, publiziert vor zwanzig Jahren vom Helbing Lichtenhahn Verlag in Basel.
Erwin Heri ist Professor für Nationalökonomie und Buchautor. Er bezeichnet sich als Hybrid, denn er ist als Akademiker und als Praktiker tätig. So war der 64-Jährige unter anderem Finanzchef bei der Credit Suisse Financial in Zürich. In jüngeren Jahren – das beeindruckt mich noch mehr – war Heri Mitglied der Schweizer Tischtennis-Nationalmannschaft und vertrat die Schweiz an Weltmeisterschaften.
Heri ist ein Aktienfan. Das trifft sich gut. Wenn nicht ein Wunder geschieht, werden die wichtigsten Indizes das Jahr im Minus schliessen. Der Swiss Market Index (SMI) beispielsweise verliert heuer über zwölf Prozent. Sicher nicht die schlechteste Gelegenheit, sich mit Aktienanlagen zu befassen. Immer unter der Voraussetzung, dass man Heris Gebote nicht verletzt. Hier sind sie:
Man darf mir gerne vorwerfen, ich hätte diese Gebote schon zig Mal aufgezählt. Ich sehe das entspannt. An Weihnachten wird auch alle Jahre die gleiche Geschichte aus dem Evangelium nach Lukas vorgelesen. «Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging...» und so weiter.
Erschienen im SonntagsBlick am 30. Dezember 2018